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Im 19. Jahrhundert wechselten die Brauereibesitzer oftmals. Im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts ist Michael Grünberger als Brauer überliefert. Im Franziszeischen Kataster wurde 1825 ein Bräuer vermerkt, der in Wesenufer zusammen mit einem Arbeiter auf zwei Pfannen 774 Eomer Bier erzeugte. In der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts war Ignatz Kaltenhuber Besitzer der Brauerei. Seine Witwe heiratete Anton Königseder, der die Brauerei nach einem brand 1892 gegen das Wirtshaus des Alois Rosenstingl in Wesenufer 19 tauschte. Rosenstingl hatte bereits in mehreren Brauereien der Monarchie gearbeitet, bevor er 1876 die Tochter des Braumeisters von Freizell geheiratet hatte. Er pachtete in der Folge die Stiftsbrauerei Engelszell und übernahm schließlich die Brandruine von Anton Königseder. Die Brauerei ließ er in der Folge völlig neu aufbauen und installierte auch zwei neue Braukessel, mit denen er 1893 erstmals Bier braute. Auch die zugehörige Mälzerei ließ er wiederaufbauen. Rosenstingl war neben seiner Tätigkeit als Bräuer auch ein Förderer der örtlichen Pfarre und liß 1900 die Bräukapelle errichten. Er wurde zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt und starb 1915 kinderlos. 1917 verkaufte seine Witwe den Betrieb an Franz Niklas, der einer alten Linzer Brauerfamilie entstammte. Niklas erweiterte den Standort in der Folge um eine Limonadenerzeugung, die er unter der Marke „Pankratius Perle“ vertrieb. Der Firmenname „Brauerei Josef Niklas“ geht dabei auf den Stammsitz in Linz bzw. einen Vorfahren von Franz Niklas zurück.
 
Im 19. Jahrhundert wechselten die Brauereibesitzer oftmals. Im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts ist Michael Grünberger als Brauer überliefert. Im Franziszeischen Kataster wurde 1825 ein Bräuer vermerkt, der in Wesenufer zusammen mit einem Arbeiter auf zwei Pfannen 774 Eomer Bier erzeugte. In der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts war Ignatz Kaltenhuber Besitzer der Brauerei. Seine Witwe heiratete Anton Königseder, der die Brauerei nach einem brand 1892 gegen das Wirtshaus des Alois Rosenstingl in Wesenufer 19 tauschte. Rosenstingl hatte bereits in mehreren Brauereien der Monarchie gearbeitet, bevor er 1876 die Tochter des Braumeisters von Freizell geheiratet hatte. Er pachtete in der Folge die Stiftsbrauerei Engelszell und übernahm schließlich die Brandruine von Anton Königseder. Die Brauerei ließ er in der Folge völlig neu aufbauen und installierte auch zwei neue Braukessel, mit denen er 1893 erstmals Bier braute. Auch die zugehörige Mälzerei ließ er wiederaufbauen. Rosenstingl war neben seiner Tätigkeit als Bräuer auch ein Förderer der örtlichen Pfarre und liß 1900 die Bräukapelle errichten. Er wurde zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt und starb 1915 kinderlos. 1917 verkaufte seine Witwe den Betrieb an Franz Niklas, der einer alten Linzer Brauerfamilie entstammte. Niklas erweiterte den Standort in der Folge um eine Limonadenerzeugung, die er unter der Marke „Pankratius Perle“ vertrieb. Der Firmenname „Brauerei Josef Niklas“ geht dabei auf den Stammsitz in Linz bzw. einen Vorfahren von Franz Niklas zurück.
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Franz Niklas starb 1937 in Linz, woraufhin seine drei Töchter den Betrieb 19358 an Othmar Spanlang, Besitzer der [[Brauerei Josef Baumgartner]] in Schärding verkauften. Die Bierproduktion und Limonadenerzeugung wurde nach dem Zweiten Weltkrieg stark ausgebaut. Im Jahr 1956 wurden bereits 12.000 hl ausgestoßen, Anfang der 1960er Jahre waren es rund 24.000 hl pro Jahr. Die hauseigene Mälzerei wurde bis ins Jahr 1969/70 betrieben, die zugehörige Landwirtschaft war bereits 1961 aufgegeben worden.
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Franz Niklas starb 1937 in Linz, woraufhin seine drei Töchter den Betrieb 1938 an Othmar Spanlang, Besitzer der [[Brauerei Josef Baumgartner]] in Schärding verkauften. Die Bierproduktion und Limonadenerzeugung wurde nach dem Zweiten Weltkrieg stark ausgebaut. Im Jahr 1956 wurden bereits 12.000 hl ausgestoßen, Anfang der 1960er Jahre waren es rund 24.000 hl pro Jahr. Die hauseigene Mälzerei wurde bis ins Jahr 1969/70 betrieben, die zugehörige Landwirtschaft war bereits 1961 aufgegeben worden.
    
Als 1975 ein zweites Sudwerk am Stammsitz in Schärding in Betrieb genommen wurde, braute man in Wesenufer am 12. Dezember 1975 den letzten Sud. In Waldkirchen verlieb jedoch noch die Limonadenerzeugung, wobei in den frühen 1980er Jahren bis zum 35.000 hl an Limonaden pro Jahr hergestellt wurden. Nach dem Tod von Othmar Spanlangs Witwe Maria im Jahr 1989 wurde die Limonadenerzegung in Wesenufer, die zuletzt noch 15.000 hl pro Jahr betrug, eingestellt. Das Brauereigelände diente in der Folge noch bis 1997 als Auslieferungslager. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde das unter Denkmalschutz stehende Anwesen saniert und dient heute als Veranstaltungsort bzw. als psychosoziale Betreuungseinrichtung und Seminarhotel.
 
Als 1975 ein zweites Sudwerk am Stammsitz in Schärding in Betrieb genommen wurde, braute man in Wesenufer am 12. Dezember 1975 den letzten Sud. In Waldkirchen verlieb jedoch noch die Limonadenerzeugung, wobei in den frühen 1980er Jahren bis zum 35.000 hl an Limonaden pro Jahr hergestellt wurden. Nach dem Tod von Othmar Spanlangs Witwe Maria im Jahr 1989 wurde die Limonadenerzegung in Wesenufer, die zuletzt noch 15.000 hl pro Jahr betrug, eingestellt. Das Brauereigelände diente in der Folge noch bis 1997 als Auslieferungslager. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde das unter Denkmalschutz stehende Anwesen saniert und dient heute als Veranstaltungsort bzw. als psychosoziale Betreuungseinrichtung und Seminarhotel.

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