Gerstl Bräu
48.15704514.024659Koordinaten: 48° 9′ 25″ N, 14° 1′ 29″ O
Das Gerstl Bräu („1. Welser Gasthausbrauerei“) war eine Gasthausbrauerei in der Stadt Wels in Oberösterreich. Die Brauerei wurde 1995 eröffnet und bestand bis zum Jahr 2014. Das Lokal wird seitdem unter dem Namen „s' Gerstl“ als Bierlokal ohne Brauereibetrieb betrieben.
Geschichte
Mehr als 60 Jahre, nachdem mit der Brauerei Würzburger 1929 die letzte Brauerei der Stadt Wels geschlossen wurde,[1] eröffnete im April 1995 mit dem Gerstl Bräu in der Gortana-Passagewieder eine Brauerei im Wels. Den Namen verdankte die Brauerei im Stadtzentrum dem Eigentümer Rudolf Fehringer, der auch Geschäftsführer des Bauunternehmes Gerstl ist und das Gerstl Bräu als Herz der neuen Einkaufspassage vorsah. Fehringer ließ im Gerstl Bräu eine Brauanlage der Firma Berplan aufstellen, die das Lokal in drei Zonen (Restaurant, Jugendtreff und Bierbar) teilte. Neben den selbstgebrauten Bieren wurden im Lokal auch Speisen mit Bier angeboten. 2000 und 2001 wurde das Gerstl Bräu von Conrad Seidls Bier Guide zum fünftbesten Bierlokal Oberösterreichs gewählt,[2][3] 2002 wurde das Gerstl Bräu als Oberösterreichs bestes Bierlokal ausgezeichnet.[4] In der Folge gab es jedoch mehrfach Probleme rund um das Gerstl Bräu. 2003 zog sich der deutsche Pächter überraschend zurück und das Gerstl Bräu war vorübergehend geschlossen.[5] 2008 berichtete der Bier Guide von möglichen Hygienproblemen beim selbstgebrauten Bier und dass Gäste und Kellner eher das ebenfalls ausgeschenkte Puntigamer Bier favorisierten.[6] Nachdem der Bier Guide danach dem Gerstl Bräu wieder regelmäßig zwei Krügel verliehen hatte, stand das Gerstl Bräu im Sommer 2014 leer, wobei der Sohn des Brauereigründers Markus Fehringer noch den Weiterbestand der Brauerei versprach.[7] Schließlich wurde das Lokal als „s' Gerstl“ wieder eröffnet, der Braubetrieb wurde jedoch eingestellt.[8]
Biersorten
Im Gerstl Bräu wurde zuletzt ein „Gerstl Naturtrüb Bernstein“ und ein „Gerstl Naturtrüb Zwickl“ gebraut. Zu Beginn der Brauereigeschichte gab es auch ein „Millenium Pils“, das immer nur an Montagen ausgeschenkt wurde. Zudem wurde saisonal der dunkle „Gerstl Weihnachtsbock“ gebraut. Neben den hauseigenen Bieren wurden im Gerstl Bräu auch Biere der Brau Union angeboten.
Einzelnachweise
- ↑ BRAUTOPO Österreichische historische Brauereitopographie
- ↑ Conrad Seidls Bierguide. 777 österreichische Bierlokale. Wien 2000, S. 100
- ↑ Conrad Seidls Bierguide 2001. 888 österreichische Bierlokale. Wien 2001, S. 113
- ↑ Conrad Seidls Bierguide 2002. 999 österreichische Bierlokale. Wien 2002, S. 102
- ↑ Oberösterreichische Nachrichten vom 2. April 2003: Gastro-Schockwelle für die Innenstadt:Gerstl und Minoriten ohne Pächter
- ↑ Bier Guide 2008. Österreichs beste Bierlokale im Vergleich. Wien 2008, S. 187
- ↑ Oberösterreichische Nachrichten vom 7. Juli 2014: Blackbox wird wachgeküsst: Gerstl eröffnet Drehscheibe für Häuslbauer
- ↑ Oberösterreichische Nachrichten vom 13. Februar 2015: sGerstl in Wels bleibt der Biertradition treu
Literatur
- Conrad Seidl: Unser Bier. Alle neuen Brauereien. Alle neuen Biere. Alle neuen Bierlokale. Deuticke, Wien, München 1996 ISBN 3-216-30252-0, S. 186 ff.
- Michael Hlatky: Das große österreichische Bierlexikon. Österreichische Braustätten und Biersorten. austria medien service, Graz 1996, S. 110 f.
Weblinks
- http://gerstl-braeu.at/ (Memento vom 17. Mai 2014 im Internet Archive)