Schlossbrauerei Walpersdorf
Die Schlossbrauerei Walpersdorf war eine Kleinbrauerei in der Gemeinde Inzersdorf-Getzersdorf (Bezirk St. Pölten-Land, Niederösterreich). Die Schlossbrauerei war 2014 gegründet worden und zunächst an den Brauer Bernhard Bugelmüller verpachtet. Ab 2017 wurde der Standort unter dem Namen Hopfenspinnerei von Evelyn Bäck betrieben. Diese braute 2021 den letzten Sud in Walpersdorf und übersiedelte danach an einen neuen Standort in Waidhofen.
Schlossbrauerei Walpersodrf / Hopfenspinnerei | |
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Adresse | Schlossstraße 2 |
Ort | 3131 Walpersdorf |
Bezirk | St. Pölten-Land |
Bundesland | Niederösterreich |
Gründungsjahr | 2014 |
Geschlossen | 2021 |
Brauereityp | Kleinbrauerei |
Website | https://www.schloss-walpersdorf.at/ |
Geschichte
Das Renaissanceschloss Walpersdorf wurde 1571 von Hans Ulrich von Ludmanstorf erbaut und war über die Jahrhunderte in Besitz zahlreicher Adelsgeschlechter, darunter der Gattin von Kaiser Ferdinand II, Eleonora Gonzaga. Nachdem das Schloss zwischen 1859 und 1956 der Familie Falkenhayn gehört hatte, vermachte Marie Falkenhayn den Besitz dem Orden der Missionsschwestern vom hl. Petrus Claver. Das Anwesen diente in der Folge dem Missionsorden als Sitz, wurde jedoch 2014 auf Grund des starken Rückgangs an Klosterschwestern verkauft. Das Anwesen ging in den Besitz der Firma Lederleitner GmbH über, ein Anbieter im Bereich Garten, Gartengestaltung sowie Möbel und Gartenmöbel. Das Schloss wurde in der Folge der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und beherbergt seitdem den Lederleiter Home Store (Möbel, Lampen, Tapeten, Teppiche etc.), Veranstaltungs- und Ausstellungsräume sowie Gastronomie.
Für die neue Schlossbrauerei Walpersdorf gewann man als Brauer den Diplom-Biersommelier Bernhard Bugelmüller. Dieser hatte zwischen 2010 und 2014 die Biermanufaktur Korneuburg betrieben und übersiedelte in der Folge mit seinem Know-How nach Walpersdorf. Die Brauerei wurde im hinteren Turm des Schlosses eingerichtet und beherbergte eine 5-Hektoliter Brauanlage der Firma Löscher mit Dunstkondensator mit zwei 500-Litern liegende, gestapelten Drucktanks. Als Wasser für die Schlossbrauerei konnte die 700 Meter entfernt in einem Wald gelegene Quelle genutzt werden. Die Brauerei wurde mit einer viertägigen Feier zwischen dem 24. und dem 27. April 2014 eröffnet. Mit dem Bier wurde in der Folge der im Schloss gelegene Gastronomiebetrieb beliefert, zudem konnte das Bier auch im Schloss gekauft oder für die eigene Hochzeitsfeier selbst gebraut werden. Zudem bot Bugelmüller Sensorikseminare und Braukurse an. Etwa Mitte 2016 dürfte Bugelmüller den Braubetrieb im Schloss eingestellt haben, 2017 eröffnet er seine neue Brauerei Biermacherei Bugelmüller erneut in Korneuburg.
Die Geschicke der Brauerei in Schloss Walpersdorf wurden ab dem Frühjahr 2017 in die Hände von Evelyn Bäck gelegt. Sie bot in der Hopfenspinnerei Schloss Walpersdorf als Biersommelière und Brau-Autodidaktin Verkostungen, Braukurse und ihre Hopfenspinnerei-Biere an. Zudem gründete sie mit ihrem Lebensgefährten einen Bier-Shop in St. Pölten. Nach dem Einbruch des Umsatzes im Shop und in der Brauerei in der Folge der Corona-Pandemie beschloss Bäck das Brauen in gemieteten Räumen aufzugeben und sah sich um einen eigenen Standort um. Schließlich fand sie in einer alten Mühle in Waidhofen an der Thaya eine neue Herberge, braute im Mai 2021 den letzten Sud in Walpersdorf und begann danach mit der Übersiedelung der Hopfenspinnerei.
Literatur
- Kurier: „Neues Leben im alten Schloss“, 13. März 2014
- kurier.at „Privatbrauer übersiedelt. Vom Hinterhof-Dasein zum Schlossbrauer, Bugelmüller verlässt die Stadt.“, 14. März 2014
- meinbezirk.at „Schloss Walpersdorf im Traisental ist in neuen Händen. Vom Kloster zum exklusiven Rundum-Erlebnis. Das Hochpreisige erst einmal vorbeiziehen lassen, aber beim Schlossbier gleich voll zuschlagen.“, 27. April 2014