Brauerei Bergmüller
Die Brauerei Bergmüller (auch: Bergmiller) war eine Kleinbrauerei in der Innviertler eine Marktgemeinde Mauerkirchen im Bezirk Braunau am Inn (Oberösterreich). Die bereits im 18. Jahrhundert bestehende Brauerei wurde vermutlich um 1902 stillgelegt.
Brauerei Bergmüller | |
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Adresse | |
Ort | 5230 Mauerkirchen |
Bezirk | Braunau am Inn |
Bundesland | Oberösterreich |
Gründungsjahr | unbekannt |
Geschlossen | nach 1903 |
Brauereityp | Kleinbrauerei |
Geschichte
Das Gründungsjahr der Brauerei Bergmüller ist nicht überliefert, jedoch soll die Brauerei bereits Ende des 18. Jahrhunderts im Haus Obermarkt 9-11 bestanden haben.[1] 1810 wurde das Haus von Franz Xaver Bergmüller aus Hütteldorf bei Wien gekauft, der die dort bestehende Brauerei weiterführte. Bergmüller erwarb auch das angrenzende Haus Nr. 13, verkaufte dieses jedoch bald an König Max Joseph von Bayern weiter. Im Jahr 1820 kaufte Bermüller das Haus in der Heiligengeistgasse 14 und ließ dort das noch heute bestehende, mächtige Gebäude erbauen. Vermutlich ließ er in der Folge das Brauhaus in dieses neue Gebäude verlegen. Franz Xaver Bergmüller heiratete 1826 seine Frau Franziska. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1845 übergab Franziska Bergmüller den Bräugasthof am Obermarkt mit dem zugehörigen Gebäude in der Heiligengeistgasse 1850 ihrem Sohn Friedrich.[2]
Friedrich Bergmüller gehörte zu den bedeutendsten Mauerkirchnern seiner Zeit. Er war Bürgermeister von Mauerkirchen sowie Landtags- und Reichsratsabgeordneter und erwarb zwischen 1836 und 1877 insgesamt 15 Liegenschaften, darunter eine ehemalige Hammerschmiede die er in ein Sägewerk umbauen ließ, sowie das Schloss Spitzenberg. Beim großen Marktbrand brannte der Bräugasthof am Obermarkt ebenso wie das Schloss Spitzenberg bis auf die Grundmauern nieder. Der zeitlebens unverheiratete Bergmüller selbst verstarb 1884 und vermachte seinen Besitz mit der Brauerei seinem Neffen Albert Wieninger.[3]
Albert Wieninger war der Sohn von Friedrich Bergmüllers Schwester Franziska, die mit dem Besitzer der Brauerei Mattighofen Anton Wieninger verheiratet war. Nachdem Albert Wieninger bereits die Brauerei Mattighofen von seinen Eltern geerbt hatte, trat er 1884 auch das Erbe seines Onkels an. Er verkaufte Teile der umfangreichen Liegenschaften in Mauerkirchen und erweiterte im Gegenzug seinen Besitz im benachbarten Mattighofen. Wieninger blieb wie sein Onkel unverheiratet und kinderlos, weshalb nach seinem Tod im Jänner 1901 sein Erbe seinen Schwestern Luise Seyerl und Rosa Wieth zufiel. Nachdem 1902 auch Luise Seyerl verstorben war, kam es zwischen den damals noch lebenden Kindern von Luise Seyerl und Rosa Wieth im Jahr 1903 zu einem umfangreichen Erbteilungs- und Tauschvertrag. Im Zuge des Vertrages kam große Teile der Besitzungen in den Gerichtsbezirken Mauerkirchen und Mattighofen an die Brüder Max und Ludwig Seyerl, die in der Folge ihre Besitzungen in Mauerkirchen mit dem Bräugasthof am Obermarkt und dem Brauhaus in der Heiliggeistgasse 14 sukzessive verkauften. Im Zuge dieser Ereignisse dürfte der Braubetrieb schließlich eingestellt worden sein.[4][5]
Einzelnachweise
- ↑ BRAUTOPO - Österreichische historische Brauereitopographie
- ↑ Mauerkirchen. Die Chronik, S. 144
- ↑ Mauerkirchen. Die Chronik, S. 168
- ↑ Im Brauereiverzeichnis Österreich wird die Brauerei 1902 unter dem Namen „Jos. Zwink“ geführt. Möglicherweise handelt es sich hier um einen Pächter.
- ↑ Mauerkirchen. Die Chronik, S.219
Literatur
- Herbert G. Brandstetter. Mauerkirchen. Die Chronik. Ried im Innkreis 2005, ISBN 3-902121-54-8