Brauerei Mundenham: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
Die Brauerei in Mundenham wurde 1660 von Jakobus Mundenhaimer gegründet, dessen Schwester Äbtissin im Stift Nonnberg war.<ref name="Gann">Heinrich Gann (Hrsg.): D' Innviertler Roas. Das Heimatbuch des Innviertels. Verlag Innersalz, Munderfing 2021. ISBN 978-3903321-48-9, S. 415</ref> Möglicherweise bestand in Mundenham aber bereits im 16. Jahrhundert eine Braustätte, da ein Schriftstück im Staatsarchiv München aus dem HJahr 1562/63 über Streitigkeiten wegen des Wein- und Bierausschenkens auf dem Edelsitz Mundenhium berichtet.<ref name="Hopfenbau">Heinrich Ludwig Werneck: ''Brauwesen und Hopfenbau in Oberösterreich von 1100-1930. III. Innviertel'', S. 98 f.. In: Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte und Bibliographie des Brauwesens in Berlin, Jb. 1939/40, S. 89-163. </ref>  
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Die Brauerei in Mundenham wurde 1660 von Jakobus Mundenhaimer gegründet, dessen Schwester Äbtissin im Stift Nonnberg war.<ref name="Gann">Heinrich Gann (Hrsg.): D' Innviertler Roas. Das Heimatbuch des Innviertels. Verlag Innersalz, Munderfing 2021. ISBN 978-3903321-48-9, S. 415</ref> Möglicherweise bestand in Mundenham aber bereits im 16. Jahrhundert eine Braustätte, da ein Schriftstück im Staatsarchiv München aus dem Jahr 1562/63 über Streitigkeiten wegen des Wein- und Bierausschenkens auf dem Edelsitz Mundenhium berichtet.<ref name="Hopfenbau">Heinrich Ludwig Werneck: ''Brauwesen und Hopfenbau in Oberösterreich von 1100-1930. III. Innviertel'', S. 98 f.. In: Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte und Bibliographie des Brauwesens in Berlin, Jb. 1939/40, S. 89-163. </ref>  
  
Die Brauerei wurde über die folgenden zwei Jahrhunderte mehrfach verkauft und war in Besitz der Familien Schmalzhofer, König und Schinagl. Im Bräuer-Verzeichnis von 1795/97 wird Andreas Schinagl als Bäuer mit einem Bierausstoß von 1388 Eimern Bier genannt.<ref name="Hopfenbau" /> Mitte des 18. Jahrhunderts gehörte der halbe "Edlsitz zu Mundtenhamb" dem Bräu zu Mundenham, Hugo Schinagl<Julius Strnadt: [https://digi.landesbibliothek.at/viewer/resolver?urn=urn:nbn:at:AT-OOeLB-1460387 Innviertel und Mondseeland]. Wien 1912, S. 395</ref>  
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Die Brauerei wurde über die folgenden zwei Jahrhunderte mehrfach verkauft und war in Besitz der Familien Schmalzhofer, König und Schinagl.<ref name="Gann" /> Im Bräuer-Verzeichnis von 1795/97 wird Andreas Schinagl als Bäuer mit einem Bierausstoß von 1388 Eimern Bier genannt.<ref name="Hopfenbau" /> Mitte des 18. Jahrhunderts gehörte der halbe "Edlsitz zu Mundtenhamb" dem Bräu zu Mundenham, Hugo Schinagl<ref>Julius Strnadt: [https://digi.landesbibliothek.at/viewer/resolver?urn=urn:nbn:at:AT-OOeLB-1460387 Innviertel und Mondseeland]. Wien 1912, S. 395</ref>  
  
Im Jahr 1878 kaufte Johann Paul Voggenberger, Besitzer des Mayergutes in Rackersing, die Brauerei, spätere Besitzer waren Paul Voggenberger (1884 bis 1913), Matthias Voggenberger (1913 und Rudolf Voggenberger. Danach kam die Brauerei in den Besitz von Anton Voggenberger. Auch Matthias und Gertrud Voggenberger werden in den 1890er Jahren in Zeitungsquellen als Besitzer genannt. Die Brauerei, die schließlich 1983 geschlossen wurde, bediente einen Kundenstock in der näheren Umgebung sowie in Salzburg.<ref name="Gann" /> Sie stand zuletzt in Besitz des Josef Voggenberger und produzierte Biersorten wie Märzen, Export-hell, Export-dunkel, Festbräu, Pils und Bockbier.<ref>[http://www.klausehm.de/austriakatalog/Austriaseite048.html Bierettiketen auf der Seite von klausehm.de]</ref>
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Um 1830 stand die Brauerei in Besitz der Familie Schmalzhofer, wobei neben der Braustätte auch eine Brantweinbrennerei betrieben wurde.<ref>[https://digi.landesbibliothek.at/viewer/resolver?urn=urn:nbn:at:AT-OOeLB-2869039 Der Innkreis. Ein selbständiges Lese-, Studier- und Nachschlagebuch für Freunde der Oesterreichischen Vaterlandskunde in geographisch-statistisch-historischer Hinsicht nach Inkunabeln, ungedruckten Urkunden und Manuscripten]. Linz 1832. (Benedikt Pillwein (Hrsg.): Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg, Band 4)</ref> Im Jahr 1878 kaufte Paul Voggenberger, Besitzer des Mayergutes in Rackersing, die Brauerei.<ref name="Gann" /> Dieser dürfte den Besitz seinem Sohn Matthias Voggenberger übergeben haben, der 1878 heiratete und 1893 im Alter von nur 41 Jahren an "Herzlähmung" starb.<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/oberoesterreich/palting/306%252F1893/?pg=2 data.matricula-online.eu] Pfarre Palting, Signatur: 306/1893, Sterbefälle - Duplikate 1893</ref> Der Betrieb wurde in der Folge von seiner Witwe Gertrud Voggenberger weitergeführt, die 1913 starb.<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/oberoesterreich/palting/306%252F1913/?pg=2 data.matricula-online.eu] Pfarre Palting, Signatur: 306/1913, Sterbefälle - Duplikate 1913</ref>  
  
Die Brauerei wies im Braujahr 1891/92 einen Bierausstoß von 468 hl Bier auf, womit die Brauerei im Mittelfeld der Brauereien des Gerichtsbezirks Mattighofen war.<ref>{{ANNO|nwi|30|07|1892|6|Biermengen-Erzeugung der Bräuer in der Sudperiode 1891-92}}</ref> Im Braujahr 1893/94 lag der Ausstoss bei 468 hl Bier.<ref>{{ANNO|nwi|20|10|1894|6|Biererzeugung}}</ref> In den Braujahren 1926/27 einen Ausstoß von 4392 hl Bier auf, 1930/31 waren es 4.064 hl, 1932/33 schließlich 3.303.<ref>Heinrich Ludwig Werneck: ''Brauwesen und Hopfenbau in Oberösterreich von 1100-1930. III. Innviertel'', S. 127. In: Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte und Bibliographie des Brauwesens in Berlin, Jb. 1939/40, S. 89-163. </ref> Im Produktionsjahr 1937/38 waren es 4822 hl Bier.<ref name="Hopfenbau" />
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Spätere Besitzer waren Paul Voggenberger, Matthias Voggenberger und Rudolf Voggenberger. Danach kam die Brauerei in den Besitz von Anton Voggenberger.<ref>{{ANNO|wrz|17|06|1885|14|Firmen-Protokollirungen}}</ref> Die Brauerei, die schließlich 1983 geschlossen wurde, bediente einen Kundenstock in der näheren Umgebung sowie in Salzburg.<ref name="Gann" /> Sie stand zuletzt in Besitz des Josef Voggenberger und produzierte Biersorten wie Märzen, Export-hell, Export-dunkel, Festbräu, Pils und Bockbier.<ref>[http://www.klausehm.de/austriakatalog/Austriaseite048.html Bierettiketen auf der Seite von klausehm.de]</ref>
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Die Brauerei wies im Braujahr 1891/92 einen Bierausstoß von 468 hl Bier auf, womit die Brauerei im Mittelfeld der Brauereien des Gerichtsbezirks Mattighofen war.<ref>{{ANNO|nwi|30|07|1892|6|Biermengen-Erzeugung der Bräuer in der Sudperiode 1891-92}}</ref> Im Braujahr 1893/94 lag der Ausstoss bei 468 hl Bier.<ref>{{ANNO|nwi|20|10|1894|4|Biererzeugung}}</ref> In den Braujahren 1926/27 einen Ausstoß von 4392 hl Bier auf, 1930/31 waren es 4.064 hl, 1932/33 schließlich 3.303.<ref>Heinrich Ludwig Werneck: ''Brauwesen und Hopfenbau in Oberösterreich von 1100-1930. III. Innviertel'', S. 127. In: Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte und Bibliographie des Brauwesens in Berlin, Jb. 1939/40, S. 89-163. </ref> Im Produktionsjahr 1937/38 waren es 4822 hl Bier.<ref name="Hopfenbau" />
  
 
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 15. Juni 2021, 13:56 Uhr

Brauerei Mundenham
Adresse Mundenham 1
Ort 5163 Palting
Bezirk Braunau am Inn
Bundesland Oberösterreich
Gründungsjahr 1660
Geschlossen 1983
Brauereityp Brauerei
Eigentümer Anton Voggenberger
Karte
Brauerei Mundenham (Oberösterreich)
Brauerei Mundenham

48.006237913.1275268Koordinaten: 48° 0′ 22″ N, 13° 7′ 39″ O

Die Brauerei Mundenham, auch Brauerei Voggenberger, war eine mittelständische Brauerei in der Ortschaft Mundenham (Gemeinde Palting) im Bezirk Braunau am Inn. Die Brauerei wurde 1660 gegründet und 1983 stillgelegt.

Geschichte

Die Brauerei in Mundenham wurde 1660 von Jakobus Mundenhaimer gegründet, dessen Schwester Äbtissin im Stift Nonnberg war.[1] Möglicherweise bestand in Mundenham aber bereits im 16. Jahrhundert eine Braustätte, da ein Schriftstück im Staatsarchiv München aus dem Jahr 1562/63 über Streitigkeiten wegen des Wein- und Bierausschenkens auf dem Edelsitz Mundenhium berichtet.[2]

Die Brauerei wurde über die folgenden zwei Jahrhunderte mehrfach verkauft und war in Besitz der Familien Schmalzhofer, König und Schinagl.[1] Im Bräuer-Verzeichnis von 1795/97 wird Andreas Schinagl als Bäuer mit einem Bierausstoß von 1388 Eimern Bier genannt.[2] Mitte des 18. Jahrhunderts gehörte der halbe "Edlsitz zu Mundtenhamb" dem Bräu zu Mundenham, Hugo Schinagl[3]

Um 1830 stand die Brauerei in Besitz der Familie Schmalzhofer, wobei neben der Braustätte auch eine Brantweinbrennerei betrieben wurde.[4] Im Jahr 1878 kaufte Paul Voggenberger, Besitzer des Mayergutes in Rackersing, die Brauerei.[1] Dieser dürfte den Besitz seinem Sohn Matthias Voggenberger übergeben haben, der 1878 heiratete und 1893 im Alter von nur 41 Jahren an "Herzlähmung" starb.[5] Der Betrieb wurde in der Folge von seiner Witwe Gertrud Voggenberger weitergeführt, die 1913 starb.[6]

Spätere Besitzer waren Paul Voggenberger, Matthias Voggenberger und Rudolf Voggenberger. Danach kam die Brauerei in den Besitz von Anton Voggenberger.[7] Die Brauerei, die schließlich 1983 geschlossen wurde, bediente einen Kundenstock in der näheren Umgebung sowie in Salzburg.[1] Sie stand zuletzt in Besitz des Josef Voggenberger und produzierte Biersorten wie Märzen, Export-hell, Export-dunkel, Festbräu, Pils und Bockbier.[8]

Die Brauerei wies im Braujahr 1891/92 einen Bierausstoß von 468 hl Bier auf, womit die Brauerei im Mittelfeld der Brauereien des Gerichtsbezirks Mattighofen war.[9] Im Braujahr 1893/94 lag der Ausstoss bei 468 hl Bier.[10] In den Braujahren 1926/27 einen Ausstoß von 4392 hl Bier auf, 1930/31 waren es 4.064 hl, 1932/33 schließlich 3.303.[11] Im Produktionsjahr 1937/38 waren es 4822 hl Bier.[2]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Heinrich Gann (Hrsg.): D' Innviertler Roas. Das Heimatbuch des Innviertels. Verlag Innersalz, Munderfing 2021. ISBN 978-3903321-48-9, S. 415
  2. 2,0 2,1 2,2 Heinrich Ludwig Werneck: Brauwesen und Hopfenbau in Oberösterreich von 1100-1930. III. Innviertel, S. 98 f.. In: Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte und Bibliographie des Brauwesens in Berlin, Jb. 1939/40, S. 89-163.
  3. Julius Strnadt: Innviertel und Mondseeland. Wien 1912, S. 395
  4. Der Innkreis. Ein selbständiges Lese-, Studier- und Nachschlagebuch für Freunde der Oesterreichischen Vaterlandskunde in geographisch-statistisch-historischer Hinsicht nach Inkunabeln, ungedruckten Urkunden und Manuscripten. Linz 1832. (Benedikt Pillwein (Hrsg.): Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg, Band 4)
  5. data.matricula-online.eu Pfarre Palting, Signatur: 306/1893, Sterbefälle - Duplikate 1893
  6. data.matricula-online.eu Pfarre Palting, Signatur: 306/1913, Sterbefälle - Duplikate 1913
  7. Firmen-Protokollirungen. In: Wiener Zeitung, 17. Juni 1885, S. 14 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  8. Bierettiketen auf der Seite von klausehm.de
  9. Biermengen-Erzeugung der Bräuer in der Sudperiode 1891-92. In: Neue Warte am Inn, 30. Juli 1892, S. 6 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nwi
  10. Biererzeugung. In: Neue Warte am Inn, 20. Oktober 1894, S. 4 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nwi
  11. Heinrich Ludwig Werneck: Brauwesen und Hopfenbau in Oberösterreich von 1100-1930. III. Innviertel, S. 127. In: Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte und Bibliographie des Brauwesens in Berlin, Jb. 1939/40, S. 89-163.