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Die Gründungsgeschichte der Innviertler Brauereien ist bisher wenig erforscht worden, und auch für Altheim liegen die Wurzeln des Brauwesens im Dunkeln. Gesichert ist jedoch, dass bereits 1682 die fünf historischen Altheimer Brauereien existierten. In jenem Jahr wies die Ratsversammlung von Altheim die fünf "Prey" an, nichts von ihrem Märzenbier "aus dem Land hinauszugeben". Dafür sollten alle Brauer, die dadurch einen Verlust erlitten sollten, 30 Reichstaler erhalten. Eine ähnliche Maßnahme wurde 1892 erlassen, als per Strafe verboten wurde, die Landorte mit Bier zu beliefern. Dennoch ging im Markt 1694 der Bestand an "zeitigem Bier" aus. | Die Gründungsgeschichte der Innviertler Brauereien ist bisher wenig erforscht worden, und auch für Altheim liegen die Wurzeln des Brauwesens im Dunkeln. Gesichert ist jedoch, dass bereits 1682 die fünf historischen Altheimer Brauereien existierten. In jenem Jahr wies die Ratsversammlung von Altheim die fünf "Prey" an, nichts von ihrem Märzenbier "aus dem Land hinauszugeben". Dafür sollten alle Brauer, die dadurch einen Verlust erlitten sollten, 30 Reichstaler erhalten. Eine ähnliche Maßnahme wurde 1892 erlassen, als per Strafe verboten wurde, die Landorte mit Bier zu beliefern. Dennoch ging im Markt 1694 der Bestand an "zeitigem Bier" aus. | ||
− | Während die Brauer in Altheim Märzenbier brauten, waren die Weißbierschenken des Ortes verpflichtet, das Weißbier aus der Weißbierbrauerei Mattighofen zu beziehen. Lediglich der Zäpfler Höpflinger bezog sein Weißbier aus der Brauerei Vilshofen. Ende des 18. Jahrhunderts wiesen die fünf Bräuer gemäß dem Bräuer-Verzeichnis von 1795/97 einen Bierausstoß von insgesamt 8341 Eimern auf. Im Detail verteilte sich der Ausstoß folgendermaßen:<ref name="Werneck">Heinrich Ludwig Werneck: [http://digi.landesbibliothek.at/viewer/resolver?urn=urn:nbn:at:AT-OOeLB-4284947 Brauwesen und Hopfenbau in Oberösterreich von 1100-1930.] III. Innviertel. Linz 1939/40, S. 99</ref> | + | Während die Brauer in Altheim Märzenbier brauten, waren die Weißbierschenken des Ortes verpflichtet, das Weißbier aus der [[Brauerei Mattighofen|Weißbierbrauerei Mattighofen]] zu beziehen. Lediglich der Zäpfler Höpflinger bezog sein Weißbier aus der Brauerei Vilshofen. Ende des 18. Jahrhunderts wiesen die fünf Bräuer gemäß dem Bräuer-Verzeichnis von 1795/97 einen Bierausstoß von insgesamt 8341 Eimern auf. Im Detail verteilte sich der Ausstoß folgendermaßen:<ref name="Werneck">Heinrich Ludwig Werneck: [http://digi.landesbibliothek.at/viewer/resolver?urn=urn:nbn:at:AT-OOeLB-4284947 Brauwesen und Hopfenbau in Oberösterreich von 1100-1930.] III. Innviertel. Linz 1939/40, S. 99</ref> |
* Peter Huber: 2251 Eimer ([[Brauerei Raschhofer]]) | * Peter Huber: 2251 Eimer ([[Brauerei Raschhofer]]) |
Aktuelle Version vom 13. Dezember 2021, 07:54 Uhr
Altheim ist eine Stadt im Bezirk Braunau am Inn im oberösterreichischen Innviertel. Die Gemeinde liegt östlich der Bezirkshauptstadt Braunau am Inn und beherbergte zeitweise fünf Brauereien. Heute bestehen mit der Brauerei Raschhofer und der Brauerei Wurmhöringer noch zwei dieser ehemals fünf Brauereien.
Geschichte
Die Gründungsgeschichte der Innviertler Brauereien ist bisher wenig erforscht worden, und auch für Altheim liegen die Wurzeln des Brauwesens im Dunkeln. Gesichert ist jedoch, dass bereits 1682 die fünf historischen Altheimer Brauereien existierten. In jenem Jahr wies die Ratsversammlung von Altheim die fünf "Prey" an, nichts von ihrem Märzenbier "aus dem Land hinauszugeben". Dafür sollten alle Brauer, die dadurch einen Verlust erlitten sollten, 30 Reichstaler erhalten. Eine ähnliche Maßnahme wurde 1892 erlassen, als per Strafe verboten wurde, die Landorte mit Bier zu beliefern. Dennoch ging im Markt 1694 der Bestand an "zeitigem Bier" aus.
Während die Brauer in Altheim Märzenbier brauten, waren die Weißbierschenken des Ortes verpflichtet, das Weißbier aus der Weißbierbrauerei Mattighofen zu beziehen. Lediglich der Zäpfler Höpflinger bezog sein Weißbier aus der Brauerei Vilshofen. Ende des 18. Jahrhunderts wiesen die fünf Bräuer gemäß dem Bräuer-Verzeichnis von 1795/97 einen Bierausstoß von insgesamt 8341 Eimern auf. Im Detail verteilte sich der Ausstoß folgendermaßen:[1]
- Peter Huber: 2251 Eimer (Brauerei Raschhofer)
- Johann Hueber: 1874 Eimer (Brauerei Wötzelsberger)
- Josef Spindler: 1634 Eimer (Wurmhöringer Privatbrauerei)
- Georg Huber: 1689 Eimer (Brauerei Hugo Baumgartner)
- Karl Kopp: 893 Eimer (Brauerei Mayringer)
Mitte des 19. Jahrhunderts waren noch alle fünf Brauereien in Betrieb, wobei das „Handels- und Gewerbe-Adressen-Buch für Oesterreich ob der Enns“ aus dem Jahr 1853 Josef Huber, Paul Huber, Theresia Huber, Jakob Lindinger und Josef Spindler als Brauer in Altheim nennt.[2] In Altheim bestanden in der ersten Hälfte der 1890er Jahre jedenfalls noch folgende Brauereien/Bräuer:[3]
Brauer | Brauerei | ehemalige Adresse | heutige Adresse | 1891/92 | 1892/93 | 1893/94 | 18(94)/95 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Josef Wurmhöringer | Wurmhöringer Privatbrauerei | Altheim 25/26 | Marktplatz 10-11 | 2292 | 2508 | 2064 | 2646 |
Georg Raschhofer | Brauerei Raschhofer | Altheim 50 | Braunauer Straße 12 | 2160 | 2160 | 2040 | 2100 |
Karl Mayringer | Brauerei Mayringer | Altheim 81 | Marktplatz 26 | 1875 | 1725 | 1900 | 1595 |
Paul Peyer | Brauerei Hugo Baumgartner | Altheim 85 | Marktplatz 33 | 1032 | 1152 | 1128 | 1224 |
Georg Wötzlesberger | Brauerei Wötzelsberger | Altheim 41 | Am Anger 2 | 672 | 756 | 822 | 756 |
Einzelnachweise
- ↑ Heinrich Ludwig Werneck: Brauwesen und Hopfenbau in Oberösterreich von 1100-1930. III. Innviertel. Linz 1939/40, S. 99
- ↑ Handels- und Gewerbe-Adressen-Buch für Oesterreich ob der Enns. Linz 1853, S. 47
- ↑ Neue Warte am Inn, 30. Juli 1892, S. 6
Neue Warte am Inn, 21. Oktober 1883, S. 5
Neue Warte am Inn, 20. Oktober 1894, S. 4
Neue Warte am Inn, 18. Jänner 1896, S. 3
Literatur
- Franz Frosch: Altheim zur Zeit seiner fünf Bierbrauer. Wirtschaftsgeschichtlicher Beitrag zur Geschichte des Marktes. In: Die Heimat. 1965. S. 8