Schleppe Brauerei: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Die '''Schleppe Brauerei''' ist eine Kleinbrauerei in der Stadt Klagenfurt (Kärnten). Die Brauerei wurde im Jahr 1607 erstmals urkundlich erwähnt und steht in Besitz der [[Brau Union Österreich AG|Brau Union]] | + | [[Datei:Klagenfurt Feldkirchner Strasse Schleppe Kurve BRAUEREI 06102008 87.jpg|mini|Schleppe Brauerei]] |
+ | Die '''Schleppe Brauerei''' ist eine Kleinbrauerei in der Stadt Klagenfurt (Kärnten). Die Brauerei wurde im Jahr 1607 erstmals urkundlich erwähnt und steht in Besitz der [[Brau Union Österreich AG|Brau Union]]. | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
+ | Das Schleppe Anwesen wurde erstmals 1607 im Zehentverzeichnis der Pfarre Tultschnig urkundlich erwähnt. Es lag damals noch außerhalb der Stadt Klagenfurt im Zuständigkeitsbereich der Pfarrkirche Tultschnig (heute Filialkirche Tultschnig) und beherbergte zu dieser Zeit bereits eine Brauerei, au der eine Familie Pirmann vermutlich, wie zu dieser Zeit üblich, Steinbier braute. Zum Anwesen gehörte auch das Schleppe-Einkehrgasthaus, wo die neben Bier auch Met, Wachs und Honig verkaufte wurden. Im Jahr 1784 verkaufte die Familie Pirmann die Hausbrauerei samt dem Wirtshaus an den Müller Josef Herzele. Später kam der Betrieb an Franz Brunner, der den Besitz schließlich 1827 an den Kesselbierbrauer Franz Löschnigg für 5.700 Gulden veräußerte. Dieser baute den Betrieb zu einer modernen Dampfbierbrauerei aus und erhielt noch im selben Jahr von Alois Freiherrn von Königsbrunn die Konzession, sein Bier im gesamten Bezik Magaregg zu vertreiben. Per 1. Juli 1834durfte er das Absatzgebiet auf ganz Kärnten ausdehnen. die Steigerung der Bierproduktion machte die Errichtung umfangreicher Felsenkellers für die Lagerung größerer Biervorräte notwendig. Diese wurden in einem felsigen Hügel südöstlich der Brauerei, nahe der Feldkirchner Straße, eingerichtet. | ||
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+ | Um der Entwicklung hin zum Lagerbier Rechnung zu tragen, ließ Karl Tautschnig, Sohn von Joseph Löschnigg, die alte Binderei, ein Feuerlöschdepot und sowie Lagerkeller nordwestlich des Brauhauses erbauen und mit einer Eisgrube ausrüsten. Das Brauhaus wurde 1875 umgebaut und deutlich erweitert. Im Jahr 1887 übernahmen Josef Grömmer und seine Frau Ursula den Betrieb. Das Weinwirteehepar aus St. Wolfgang im Salzkammergut ließ das Anwesen zu einem Industriebetrieb ausbauen. Im Jahr 1912 erfolgte der Umstieg von Dampfkraft auf Elektrizität und die Natureiskühlung wurde von einer maschinellen Kühlung abgelöst. | ||
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+ | Im Jahr 1928/28 wies die Schleppe Brauerei einen Ausstoß von 26.443 hl Bier auf, womit Schleppe etwa die Hälfte der Villacher Brauerei erreichte. Die Brauerei stand bis in die 1960er Jahre in Familienbesitz. Danach kaufte die Getränkeindustrie Ges.m.b.H den Betrieb, die 1993 in die ''Vereinigten Kärntner Brauereien AG'' umgewandelt wurde. Diese umfasst neben der [[Villacher Brauerei]] und der Schleppe Brauerei auch die Markenrechte der stillgelegten [[Piestinger Brauerei]]. | ||
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+ | Der Ausstoß der Schleppe Brauerei betrug um 1995 noch rund 65.000 hl. Im Jahr 1999 wurde der Betrieb jedoch umstrukturiert. Die Produktion des Flaschenbiers wurde auf Grund der ansonsten hohen notwendigen Investitionen nach Villach übersiedelt, die Produktion von Fassbier verblieb in Klagenfurt. Zudem wurde das Sortiment der Brauerei Schleppe stark auf einen Fokus auf Spezial- und Kreativbiere ausgerichtet. Während das Sudhaus sowie Gär- und Lagerkeller in einem Neubau untergebracht wurden, diente die Revitalisierung alter Produktionsgebäude zur Umwandlung in Büroflächen. Des Weiteren siedelte sich am Gelände die Brennerei Pfau an, die auch den Schleppe Bockbierbrand brennt. | ||
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+ | == Biersorten == | ||
+ | Bedeutendstes Bier der Brauerei ist das Märzen, dass sowohl in Flaschen als auch in Fässer abgefüllt wird. Die übrigen Biere sind lediglich als Fassbiere bzw. teilweise in einer 3-Liter-Nostalgieflasche erhältlich. Zu den Fassbieren gehören das bernsteinfarbene Hausbier, das Pils, ein Zwickl und ein Dunkles. Saisonal werden auch Oktoberbräu, Bockbier und Doppelbock angeboten. | ||
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+ | Zu den Spezialbieren der Brauerei gehören das Schleppe No. 1 (Pale Ale), Weizenbock, Imperial IPA, Belle Saison und Porter. Diese werden lediglich in Flaschen abgefüllt. | ||
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+ | == Literatur == | ||
+ | * [[Conrad Seidl]]: Unser Bier. Reisen zu Österreichs Brauereien. Ausgabe 1994/95. Deuticke, Wien 1995 | ||
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+ | == Weblinks == | ||
+ | {{Commonscat}} | ||
+ | * [http://www.schleppe.at Offizielle Webseite] | ||
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+ | [[Kategorie:Brauerei (Kärnten)]] | ||
+ | [[Kategorie:Gegründet 1607]] |
Aktuelle Version vom 22. Oktober 2021, 11:12 Uhr
Schleppe Brauerei | ||
---|---|---|
Adresse | Schleppe Platz 1 | |
Ort | 9020 Klagenfurt | |
Bezirk | Klagenfurt | |
Bundesland | Kärnten | |
Ersterwähnung | 1607 | |
Brauereityp | Kleinbrauerei | |
Eigentümer | Brau Union Österreich AG | |
Website | http://www.schleppe.at | |
Karte | ||
|
46.640993114.2861633Koordinaten: 46° 38′ 28″ N, 14° 17′ 10″ O
Die Schleppe Brauerei ist eine Kleinbrauerei in der Stadt Klagenfurt (Kärnten). Die Brauerei wurde im Jahr 1607 erstmals urkundlich erwähnt und steht in Besitz der Brau Union.
Geschichte
Das Schleppe Anwesen wurde erstmals 1607 im Zehentverzeichnis der Pfarre Tultschnig urkundlich erwähnt. Es lag damals noch außerhalb der Stadt Klagenfurt im Zuständigkeitsbereich der Pfarrkirche Tultschnig (heute Filialkirche Tultschnig) und beherbergte zu dieser Zeit bereits eine Brauerei, au der eine Familie Pirmann vermutlich, wie zu dieser Zeit üblich, Steinbier braute. Zum Anwesen gehörte auch das Schleppe-Einkehrgasthaus, wo die neben Bier auch Met, Wachs und Honig verkaufte wurden. Im Jahr 1784 verkaufte die Familie Pirmann die Hausbrauerei samt dem Wirtshaus an den Müller Josef Herzele. Später kam der Betrieb an Franz Brunner, der den Besitz schließlich 1827 an den Kesselbierbrauer Franz Löschnigg für 5.700 Gulden veräußerte. Dieser baute den Betrieb zu einer modernen Dampfbierbrauerei aus und erhielt noch im selben Jahr von Alois Freiherrn von Königsbrunn die Konzession, sein Bier im gesamten Bezik Magaregg zu vertreiben. Per 1. Juli 1834durfte er das Absatzgebiet auf ganz Kärnten ausdehnen. die Steigerung der Bierproduktion machte die Errichtung umfangreicher Felsenkellers für die Lagerung größerer Biervorräte notwendig. Diese wurden in einem felsigen Hügel südöstlich der Brauerei, nahe der Feldkirchner Straße, eingerichtet.
Um der Entwicklung hin zum Lagerbier Rechnung zu tragen, ließ Karl Tautschnig, Sohn von Joseph Löschnigg, die alte Binderei, ein Feuerlöschdepot und sowie Lagerkeller nordwestlich des Brauhauses erbauen und mit einer Eisgrube ausrüsten. Das Brauhaus wurde 1875 umgebaut und deutlich erweitert. Im Jahr 1887 übernahmen Josef Grömmer und seine Frau Ursula den Betrieb. Das Weinwirteehepar aus St. Wolfgang im Salzkammergut ließ das Anwesen zu einem Industriebetrieb ausbauen. Im Jahr 1912 erfolgte der Umstieg von Dampfkraft auf Elektrizität und die Natureiskühlung wurde von einer maschinellen Kühlung abgelöst.
Im Jahr 1928/28 wies die Schleppe Brauerei einen Ausstoß von 26.443 hl Bier auf, womit Schleppe etwa die Hälfte der Villacher Brauerei erreichte. Die Brauerei stand bis in die 1960er Jahre in Familienbesitz. Danach kaufte die Getränkeindustrie Ges.m.b.H den Betrieb, die 1993 in die Vereinigten Kärntner Brauereien AG umgewandelt wurde. Diese umfasst neben der Villacher Brauerei und der Schleppe Brauerei auch die Markenrechte der stillgelegten Piestinger Brauerei.
Der Ausstoß der Schleppe Brauerei betrug um 1995 noch rund 65.000 hl. Im Jahr 1999 wurde der Betrieb jedoch umstrukturiert. Die Produktion des Flaschenbiers wurde auf Grund der ansonsten hohen notwendigen Investitionen nach Villach übersiedelt, die Produktion von Fassbier verblieb in Klagenfurt. Zudem wurde das Sortiment der Brauerei Schleppe stark auf einen Fokus auf Spezial- und Kreativbiere ausgerichtet. Während das Sudhaus sowie Gär- und Lagerkeller in einem Neubau untergebracht wurden, diente die Revitalisierung alter Produktionsgebäude zur Umwandlung in Büroflächen. Des Weiteren siedelte sich am Gelände die Brennerei Pfau an, die auch den Schleppe Bockbierbrand brennt.
Biersorten
Bedeutendstes Bier der Brauerei ist das Märzen, dass sowohl in Flaschen als auch in Fässer abgefüllt wird. Die übrigen Biere sind lediglich als Fassbiere bzw. teilweise in einer 3-Liter-Nostalgieflasche erhältlich. Zu den Fassbieren gehören das bernsteinfarbene Hausbier, das Pils, ein Zwickl und ein Dunkles. Saisonal werden auch Oktoberbräu, Bockbier und Doppelbock angeboten.
Zu den Spezialbieren der Brauerei gehören das Schleppe No. 1 (Pale Ale), Weizenbock, Imperial IPA, Belle Saison und Porter. Diese werden lediglich in Flaschen abgefüllt.
Literatur
- Conrad Seidl: Unser Bier. Reisen zu Österreichs Brauereien. Ausgabe 1994/95. Deuticke, Wien 1995