Helpfau-Uttendorf: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Gründungsgeschichte der Innviertler Brauereien ist bisher wenig erforscht worden, und auch für Helpfau-Uttendorf liegen die Wurzeln des Brauwesens im Dunkeln. Gesichert ist nur, dass Ende des 18. Jahrhunderts vier Brauer in der Marktgemeinde aktiv waren. Neben der herrschaftlichen [[Schlossbrauerei Spitzenberg]] verzeichnete das Bräuer-Verzeichnis von 1795/97 vier bürgerliche Braustätten, wobei die vier Brauereien einen Bierausstoß von insgesamt 7506 Eimern aufwiesen. Im Detail verteilte sich der Ausstoß folgendermaßen:<ref name="Werneck">Heinrich Ludwig Werneck: Brauwesen und Hopfenbau in Oberösterreich von 1100-1930. III. Innviertel. Linz 1939/40, S. 97</ref> | Die Gründungsgeschichte der Innviertler Brauereien ist bisher wenig erforscht worden, und auch für Helpfau-Uttendorf liegen die Wurzeln des Brauwesens im Dunkeln. Gesichert ist nur, dass Ende des 18. Jahrhunderts vier Brauer in der Marktgemeinde aktiv waren. Neben der herrschaftlichen [[Schlossbrauerei Spitzenberg]] verzeichnete das Bräuer-Verzeichnis von 1795/97 vier bürgerliche Braustätten, wobei die vier Brauereien einen Bierausstoß von insgesamt 7506 Eimern aufwiesen. Im Detail verteilte sich der Ausstoß folgendermaßen:<ref name="Werneck">Heinrich Ludwig Werneck: Brauwesen und Hopfenbau in Oberösterreich von 1100-1930. III. Innviertel. Linz 1939/40, S. 97</ref> | ||
* Johann Gstöttner: 2880 Eimer | * Johann Gstöttner: 2880 Eimer | ||
− | * Johann Grandauer: 2546 Eimer | + | * [[Brauerei Amberger|Johann Grandauer]]: 2546 Eimer |
* [[Brauerei Plötz|Johann Roßwinkler]]: 1008 Eimer | * [[Brauerei Plötz|Johann Roßwinkler]]: 1008 Eimer | ||
− | * Joseph Langwieder: 1072 Eimer | + | * [[Brauerei Schmidhammer|Joseph Langwieder]]: 1072 Eimer |
− | Mitte des 19. Jahrhunderts waren von den vier Brauereien noch wenigstens drei in Betrieb, da das „Handels- und Gewerbe-Adressen-Buch für Oesterreich ob der Enns“ aus dem Jahr 1853 Anton Aichinger, Elisabeth Pletz und Maria Stegbuchner als Brauer in Uttendorf nennt.<ref>[https://books.google.at/books?id=d5g7AAAAcAAJ&pg=PA159 Handels- und Gewerbe-Adressen-Buch für Oesterreich ob der Enns. Linz 1853, S. 150]</ref> Elisabeth | + | Mitte des 19. Jahrhunderts waren von den vier Brauereien noch wenigstens drei in Betrieb, da das „Handels- und Gewerbe-Adressen-Buch für Oesterreich ob der Enns“ aus dem Jahr 1853 Anton Aichinger, Elisabeth Pletz (sic!) und Maria Stegbuchner als Brauer in Uttendorf nennt.<ref>[https://books.google.at/books?id=d5g7AAAAcAAJ&pg=PA159 Handels- und Gewerbe-Adressen-Buch für Oesterreich ob der Enns. Linz 1853, S. 150]</ref> Elisabeth Plötz könnte die letzte Besitzerin der vermutlich im dritten Viertel des 19. Jahrhunderts geschlossenen [[Brauerei Plötz]] gewesen sein, die auf den Bräuer Johann Roßwinkler zurückgeht. In Uttendorf bestanden in der ersten Hälfte der 1890er Jahre jedenfalls nich folgende Brauereien/Bräuer:<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwi&datum=18920730&seite=6 Neue Warte am Inn, 30. Juli 1892, S. 6]<br />[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwi&datum=18931021&seite=5 Neue Warte am Inn, 21. Oktober 1983, S. 5]<br />[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwi&datum=18941020&seite=4 Neue Warte am Inn, 20. Oktober 1894, S. 4]<br />[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwi&datum=18960118&seite=3 Neue Warte am Inn, 18. Jänner 1896, S. 3]</ref> |
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== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Aktuelle Version vom 6. September 2016, 09:20 Uhr
Helpfau-Uttendorf ist eine Marktgemeinde im Bezirk Braunau am Inn im oberösterreichischen Innviertel. Die Gemeinde liegt südöstlich von Braunau am Inn und beherbergte zeitweise mindestens vier Brauereien, die sich alle in der Ortschaft Uttendorf befanden. Heute besteht mit der Brauerei Vitzthum noch einer dieser vier Betriebe.
Geschichte
Die Gründungsgeschichte der Innviertler Brauereien ist bisher wenig erforscht worden, und auch für Helpfau-Uttendorf liegen die Wurzeln des Brauwesens im Dunkeln. Gesichert ist nur, dass Ende des 18. Jahrhunderts vier Brauer in der Marktgemeinde aktiv waren. Neben der herrschaftlichen Schlossbrauerei Spitzenberg verzeichnete das Bräuer-Verzeichnis von 1795/97 vier bürgerliche Braustätten, wobei die vier Brauereien einen Bierausstoß von insgesamt 7506 Eimern aufwiesen. Im Detail verteilte sich der Ausstoß folgendermaßen:[1]
- Johann Gstöttner: 2880 Eimer
- Johann Grandauer: 2546 Eimer
- Johann Roßwinkler: 1008 Eimer
- Joseph Langwieder: 1072 Eimer
Mitte des 19. Jahrhunderts waren von den vier Brauereien noch wenigstens drei in Betrieb, da das „Handels- und Gewerbe-Adressen-Buch für Oesterreich ob der Enns“ aus dem Jahr 1853 Anton Aichinger, Elisabeth Pletz (sic!) und Maria Stegbuchner als Brauer in Uttendorf nennt.[2] Elisabeth Plötz könnte die letzte Besitzerin der vermutlich im dritten Viertel des 19. Jahrhunderts geschlossenen Brauerei Plötz gewesen sein, die auf den Bräuer Johann Roßwinkler zurückgeht. In Uttendorf bestanden in der ersten Hälfte der 1890er Jahre jedenfalls nich folgende Brauereien/Bräuer:[3]
Brauer | heutige Adresse | 1891/92 | 1892/93 | 1893/94 | 18(94)/95 |
---|---|---|---|---|---|
Rudolf Amberger | Uttendorf 70 | 2052 | 1872 | 1440 | 1728 |
Andrä/Heinrich Schmidhammer | Uttendorf 11/115 | 2010 | 2310 | 2040 | 2496 |
Dominik/Mathias Gerner | Uttendorf 25 | 2880 | 2808 | 2736 | 3168 |
Von den Brauern des späten 19. Jahrhunderts musste die Brauerei Amberger Anfang des 20. Jahrhunderts schließen. Die Brauerei Schmidhammer gelangte in den Besitz der Familie Vitzthum, die die Brauerei bis ins Jahr 1968 betrieben und dann stilllegten. Anfang des 20. Jahrhunderts hatte die Familie Vitzthum auch die Brauerei Gerner übernommen, die heute noch als Brauerei Vitzthum besteht.
Einzelnachweise
- ↑ Heinrich Ludwig Werneck: Brauwesen und Hopfenbau in Oberösterreich von 1100-1930. III. Innviertel. Linz 1939/40, S. 97
- ↑ Handels- und Gewerbe-Adressen-Buch für Oesterreich ob der Enns. Linz 1853, S. 150
- ↑ Neue Warte am Inn, 30. Juli 1892, S. 6
Neue Warte am Inn, 21. Oktober 1983, S. 5
Neue Warte am Inn, 20. Oktober 1894, S. 4
Neue Warte am Inn, 18. Jänner 1896, S. 3