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Die Überlieferung zeigen, dass nicht nur die Konkurrenz mit dem 1803 aufgehobenen Klosters für Unfrieden sorgten. Auch unter den Bürgern kam es zu Streit und Neid. So wurden die dem Verwalter zustehenden 15 Eimer Deputatlohn geneidet und teilweise aus Trotz das Bier von Außerhalb des Marktes bezogen. Dies alles führte dazu, dass der Betrieb des Markbrauhauses keinen wirtschaftlichen Erfolg für den Markt Aschach bedeutete, Deshalb wurde das Bräuhaus ab 1804 verpachtet. Kurz nach der Verpachtung brannte 1804 ein Teil des Marktes nieder. Die Neuerrichtung des Viertels erhöhten den Bierverbrauch durch die Bauarbeiter stark und auch die Verpflegung der napoleonischen Truppen im Jahr 1809 im Markt steigerten den Bierverbrauch.
 
Die Überlieferung zeigen, dass nicht nur die Konkurrenz mit dem 1803 aufgehobenen Klosters für Unfrieden sorgten. Auch unter den Bürgern kam es zu Streit und Neid. So wurden die dem Verwalter zustehenden 15 Eimer Deputatlohn geneidet und teilweise aus Trotz das Bier von Außerhalb des Marktes bezogen. Dies alles führte dazu, dass der Betrieb des Markbrauhauses keinen wirtschaftlichen Erfolg für den Markt Aschach bedeutete, Deshalb wurde das Bräuhaus ab 1804 verpachtet. Kurz nach der Verpachtung brannte 1804 ein Teil des Marktes nieder. Die Neuerrichtung des Viertels erhöhten den Bierverbrauch durch die Bauarbeiter stark und auch die Verpflegung der napoleonischen Truppen im Jahr 1809 im Markt steigerten den Bierverbrauch.
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Dem gestiegenen Bierverbrauch folgte eine Erhöhung der Pachtgebühren durch das Magistrat. Da die Pächter den dafür notwendigen Umsatz nicht generieren konnten, wechselten die Pächter alle drei Jahre. Auch der letzte Pächter der Brauerei, Matthias Mitterlehner, der zumindest seit 1841 die Brauerei betrieb, war in wirtschaftlicher Not. Er schob die Schuld und seine Rückstände beim Pachtzins jedoch auf die Wirte und deren angeblich ausstehende Schulden, woraufhin diese beim Magistrat protestierten. In der Folge brannte 1843 das Brauhaus nieder.
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Dem gestiegenen Bierverbrauch folgte eine Erhöhung der Pachtgebühren durch das Magistrat. Da die Pächter den dafür notwendigen Umsatz nicht generieren konnten, wechselten die Pächter alle drei Jahre. Auch der letzte Pächter der Brauerei, Matthias Mitterlehner, der zumindest seit 1841 die Brauerei betrieb, war in wirtschaftlicher Not. Er schob die Schuld und seine Rückstände beim Pachtzins jedoch auf die Wirte und deren angeblich ausstehende Schulden, woraufhin diese beim Magistrat protestierten. In der Folge tauchten Drohbriefe auf, die das Anzünden des Bräuhauses androhten und tatsächlich brannte in der Folge 1843 das Brauhaus nieder. Daraufhin wurde der Pächter Mitterlehner verdächtigt, das Bräuhaus selbst angezündet zu haben. Bewiesen werden konnte dies jedoch nicht. Jedoch trat durch die Affäreder Aschacher Bürgermeister zurück.
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Sein Nachfolger versuchte die Brandstätte um 2000 Gulden zu verkaufen. Da sich das Areal aber als unverkäuflich erwies, errichtete das Magistrat die Brauerei neu, wobei ein Darlehen von der Herrschaft Harrach den Wiederaufbau mitfinanzierte. Ab 1846 konnte in Aschach wieder Bier gesotten werden. Mit dem 20. Juli 1857 verkaufte das Magistrat Aschach unter Bürgermeister Georg Guglmair die Brauerei um 6500 Gulden an den Braumeister Gottlieb Stampfl aus Mattsee. Seine Frau Katharina stammte aus einer Brauereifamilie aus St. Wolfgang. Da mit der Brauerei kein Ausschank verbunden war, kaufte Stampfl 1865 das benachbarte Haus „Zum roten Hahnen“ mit seiner „Leutgebsgerechtigkeit“ (Schankberechtigung) und übertrug diese auf die Brauerei. Auch das gegenüberliegende Schusterhäusl kaufte Stampfl auf und ließ es zugunsten eines Terrassengartens schleifen. Stampfl konnte sein Gasthaus zu einem angesehenen Betrieb ausbauen, kaufte den 1851 errichteten Eiskeller am Breitenstein und erzeugte das erste Märzenbier. Er beteiligte sich als erfolgreicher Geschäftsmann an vielen anderen Unternehmen und wurde 1870 Bürgermeister von Aschach.
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Auf Grund der Konkurrenz der Linzer Brauereien ruhte der Braubetrieb ab 1880 jedoch und Stampfl verarmte. Die Brauerei wurde in der Folge vom Brauer Josef Niklas gekauft, abgebrochen und durch ein Wohnhaus ersetzt. Auch die Gastwirtschaft wurde geschliffen.
    
== Literatur ==
 
== Literatur ==