Brauerei Köstlinger: Unterschied zwischen den Versionen

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Die ehemals sechs Neumarkter Brauereien bestanden bereits in der Mitte des 17. Jahrhunderts, wobei 1651 die behördliche Bewilligung zur Errichtung von fünf ''Preuwerchstätten'' erteilt wurde. Der Name Moserbräu geht auf Peter Moser zurück, der die Brauerei 1858 übernahm. Im Jahr 1878 ging die Brauerei auf Carl Moser über.<ref>{{ANNO|gbh|01|01|1887|11|Firmenprotokollirungen}}</ref> Ein Brand, der in der Malzdarre des Moserbräus ausgebrochen war, zerstörte 1879 neben der Brauerei auch große Teile des Marktes. <ref>{{ANNO|nfp|14|03|1879|4|Brand}}</ref> Dennoch konnte das Mosebräu seinen Betrieb wieder aufnehmen, wobei 1885 1836 hl Bier produziert werden konnten.<ref>{{ANNO|gbh|1|6|1886|7|Statistik. Biererzeugung}}</ref>
 
Die ehemals sechs Neumarkter Brauereien bestanden bereits in der Mitte des 17. Jahrhunderts, wobei 1651 die behördliche Bewilligung zur Errichtung von fünf ''Preuwerchstätten'' erteilt wurde. Der Name Moserbräu geht auf Peter Moser zurück, der die Brauerei 1858 übernahm. Im Jahr 1878 ging die Brauerei auf Carl Moser über.<ref>{{ANNO|gbh|01|01|1887|11|Firmenprotokollirungen}}</ref> Ein Brand, der in der Malzdarre des Moserbräus ausgebrochen war, zerstörte 1879 neben der Brauerei auch große Teile des Marktes. <ref>{{ANNO|nfp|14|03|1879|4|Brand}}</ref> Dennoch konnte das Mosebräu seinen Betrieb wieder aufnehmen, wobei 1885 1836 hl Bier produziert werden konnten.<ref>{{ANNO|gbh|1|6|1886|7|Statistik. Biererzeugung}}</ref>
  
1900 übernahm das aus Stefan Köstlinger, Thomas Schinwald und Johann Santner (Gastwirt aus Köstendorf) bestehende Konsortium die Brauerei. Das Konsortium war auch Inhaber des benachbarten Poschingerbräus, das nach dem Marktbrand 1879 den Betrieb eingestellt hatte. Die Brauerei Köstlinger stellte den Braubetrieb im Jahr 1920<ref>Die ältere Ortschronik "Neumarkt am Wallersee. Die Entstehung seiner Landschaft und seine Geschichte" gibt das Jahr 1923 als letztes Braujahr an</ref> als letzte Brauerei in Neumarkt ein. Die zunehmende Einführung des Dampfbetriebs im Brauereiwesen sowie der Ausbau der Eisenbahn hatten den Braubetrieb in den kleinen Neumarkter Brauereien zunehmend unwirtschaftlich gemacht.
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1900 übernahm das aus Stefan Köstlinger, Thomas Schinwald und Johann Santner (Gastwirt aus Köstendorf) bestehende Konsortium die Brauerei. Das Konsortium war auch Inhaber der ehemaligen [[Brauerei Poschinger]], das nach dem Marktbrand 1879 den Betrieb eingestellt hatte. Die Brauerei Köstlinger stellte den Braubetrieb im Jahr 1920<ref>Die ältere Ortschronik "Neumarkt am Wallersee. Die Entstehung seiner Landschaft und seine Geschichte" gibt das Jahr 1923 als letztes Braujahr an</ref> als letzte Brauerei in Neumarkt ein. Die zunehmende Einführung des Dampfbetriebs im Brauereiwesen sowie der Ausbau der Eisenbahn hatten den Braubetrieb in den kleinen Neumarkter Brauereien zunehmend unwirtschaftlich gemacht.
  
 
Das Anwesen der Brauerei sowie die Nebengebäude blieben im Eigentum der Familie Köstlinger, wobei Stefan Köstlinger 1920 Alleinbesitzer wurde. Zum Besitz gehört dabei der Moserkeller in der Moserkellergasse Nr. 28. 1923 ging das Anwesen auf Marianne Forsthuber, geborene Köstlinger über. Es beherbergte bis 1961 das Gasthaus Forsthuber, danach bestand hier das ''Cafe Margaret'' und von 1967 bis 1986 im hinteren Teil die Kegeltenne. Zuletzt bestand bis 1993 das ''Calypso''. Das Gebäude wird heute für Geschäftslokale genutzt.  
 
Das Anwesen der Brauerei sowie die Nebengebäude blieben im Eigentum der Familie Köstlinger, wobei Stefan Köstlinger 1920 Alleinbesitzer wurde. Zum Besitz gehört dabei der Moserkeller in der Moserkellergasse Nr. 28. 1923 ging das Anwesen auf Marianne Forsthuber, geborene Köstlinger über. Es beherbergte bis 1961 das Gasthaus Forsthuber, danach bestand hier das ''Cafe Margaret'' und von 1967 bis 1986 im hinteren Teil die Kegeltenne. Zuletzt bestand bis 1993 das ''Calypso''. Das Gebäude wird heute für Geschäftslokale genutzt.  
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Aktuelle Version vom 20. Juli 2022, 09:27 Uhr

Brauerei Köstlinger
Adresse Hauptstraße 41
Ort 5202 Neumarkt am Wallersee
Bezirk Salzburg-Umgebung
Bundesland Salzburg
Geschlossen 1920
Brauereityp Klein-/Gasthausbrauerei
Karte
Brauerei Köstlinger (Land Salzburg)
Brauerei Köstlinger

47.94510813.224275Koordinaten: 47° 56′ 42″ N, 13° 13′ 27″ O

Die Brauerei Köstlinger (früher: Moserbräu) war eine Kleinbrauerei in der Flachgauer Marktgemeinde Neumarkt am Wallersee im Bezirk Salzburg-Umgebung (Bundesland Salzburg).

Geschichte

Die ehemals sechs Neumarkter Brauereien bestanden bereits in der Mitte des 17. Jahrhunderts, wobei 1651 die behördliche Bewilligung zur Errichtung von fünf Preuwerchstätten erteilt wurde. Der Name Moserbräu geht auf Peter Moser zurück, der die Brauerei 1858 übernahm. Im Jahr 1878 ging die Brauerei auf Carl Moser über.[1] Ein Brand, der in der Malzdarre des Moserbräus ausgebrochen war, zerstörte 1879 neben der Brauerei auch große Teile des Marktes. [2] Dennoch konnte das Mosebräu seinen Betrieb wieder aufnehmen, wobei 1885 1836 hl Bier produziert werden konnten.[3]

1900 übernahm das aus Stefan Köstlinger, Thomas Schinwald und Johann Santner (Gastwirt aus Köstendorf) bestehende Konsortium die Brauerei. Das Konsortium war auch Inhaber der ehemaligen Brauerei Poschinger, das nach dem Marktbrand 1879 den Betrieb eingestellt hatte. Die Brauerei Köstlinger stellte den Braubetrieb im Jahr 1920[4] als letzte Brauerei in Neumarkt ein. Die zunehmende Einführung des Dampfbetriebs im Brauereiwesen sowie der Ausbau der Eisenbahn hatten den Braubetrieb in den kleinen Neumarkter Brauereien zunehmend unwirtschaftlich gemacht.

Das Anwesen der Brauerei sowie die Nebengebäude blieben im Eigentum der Familie Köstlinger, wobei Stefan Köstlinger 1920 Alleinbesitzer wurde. Zum Besitz gehört dabei der Moserkeller in der Moserkellergasse Nr. 28. 1923 ging das Anwesen auf Marianne Forsthuber, geborene Köstlinger über. Es beherbergte bis 1961 das Gasthaus Forsthuber, danach bestand hier das Cafe Margaret und von 1967 bis 1986 im hinteren Teil die Kegeltenne. Zuletzt bestand bis 1993 das Calypso. Das Gebäude wird heute für Geschäftslokale genutzt.

Einzelnachweise

  1. Firmenprotokollirungen. In: Brauer-Zeitung Gambrinus / Brauer- und Hopfen-Zeitung Gambrinus, 1. Jänner 1887, S. 11 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/gbh
  2. Brand. In: Neue Freie Presse, 14. März 1879, S. 4 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  3. Statistik. Biererzeugung. In: Brauer-Zeitung Gambrinus / Brauer- und Hopfen-Zeitung Gambrinus, 1. Juni 1886, S. 7 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/gbh
  4. Die ältere Ortschronik "Neumarkt am Wallersee. Die Entstehung seiner Landschaft und seine Geschichte" gibt das Jahr 1923 als letztes Braujahr an

Literatur

  • Helmut Deinhammer (Hrsg.): Haus- und Hofchronik Neumarkt am Wallersee. Neumarkt am Wallersee 2001, S. 83 f.
  • Franz Paul Enzinger: Neumarkt am Wallersee. Die Junge Stadt im Flachgau. Festschrift zur Stadterhebung. Geschichtliche Grundlagen und Hintergründe. S. 38 f.
  • Johann Goiginger. Neumarkt am Wallersee. Die Entstehung seiner Landschaft und seine Geschichte. Neumarkt am Wallersee 1993, S. 88 f.